Das Audimax der Universität Konstanz.

Wissenschaft für alle: Das Studium Generale

Die Universität Konstanz vermittelt Wissenschaft an Universitätsangehörige und interessierte BürgerInnen.

Die Vorlesungen des Studium Generale finden jeweils montags um 18.45 Uhr im Hörsaal R 712 der Universität Konstanz statt.

Die Themen des Studium Generale im Wintersemester 2023/24

Eine Reihe von Vorträgen beleuchtet aktuelle Themen aus naturwissenschaftlicher, kultureller, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Sicht. Fachleute aus unterschiedlichen Fachrichtungen erschließen Ihnen wissenschaftliche Erkenntnisse auf dem neuesten Stand der Forschung.

30. Oktober 2023: Schwarmrobotik - was Roboter von Bienen lernen können

Prof. Dr. Heiko Hamann, Universität Konstanz

Es ist bereits herausfordernd einem mobilen Roboter beizubringen, wie er sich in unserer komplexen Umwelt zurecht finden kann. Noch schwieriger ist es eine große Gruppe von Robotern zu steuern und zu koordinieren. In der Schwarmrobotik werden daher oft biologisch inspirierte Methoden zur Anwendung gebracht. Selbst wenn jeder einzelne Roboter nur einfachen Regeln folgt, kann im Ganzen, durch das Zusammenspiel des Schwarms, trotzdem etwas komplexes entstehen. Wir betrachten dazu wichtige Fragen: Wie kann es sein, dass der Schwarm Aufgaben löst, die ein einzelner Roboter nicht lösen kann? Was ist eine ideale Teamgröße? Welchen Einfluss könnte die Schwarmrobotik auf die zukünftige Automatiserungstechnik haben?

06. November 2023: Trübe Aussichten? - Verzerrte Wahrnehmungen von Ungleichheit und ihre politischen Auswirkungen

Prof. Dr. Marius Busemeyer, Universität Konstanz
Im Konstanzer Exzellenzcluster „The Politics of Inequality“ untersuchen wir die politischen Ursachen und Konsequenzen von Ungleichheit. Ein wichtiger Schwerpunkt der Forschung ist die Frage, wie Individuen Ungleichheit überhaupt wahrnehmen. Die Daten des Konstanzer Ungleichheitsbarometers, die in diesem Vortrag vorgestellt werden, zeigen, dass individuelle Ungleichheitswahrnehmungen häufig verzerrt sind und an der objektiven Realität vorbeigehen. Diese verzerrten Wahrnehmungen haben außerdem konkrete politische Konsequenzen: Menschen, die ihre eigene Einkommensposition pessimistischer beurteilen als sie objektiv ist, neigen dazu, rechtspopulistische Parteien zu unterstützen. Pessimistische Ungleichheitswahrnehmungen führen auch dazu, dass Menschen weniger bereit, in zukunftsorientierte Politik zu investieren. Diese und ähnliche Ergebnisse werden im Vortrag präsentiert und kritisch diskutiert.

13. November 2023: Psychobiologische Überlegungen zu Stress und Resilienz

Prof. Dr. Ulrike Ehlert, Universität Zürich

Im Anschluss daran lädt die Fachschaft Psychologie zu einem Umtrunk ein.

20. November 2023: Nadars "Livre d'or"

Prof. Dr. Bernd Stiegler, PD Dr. Karl Ellerbrock, Universität Konstanz

Als der Journalist, Schriftsteller und Karikaturist Felix Tournachon, der dann unter dem Künstlernamen Nadar berühmt werden sollte, Mitte der 1850er Jahre in Paris ein Fotoatelier eröffnete, begann er ein Album, das sich dann rasch mit Einträgen prominenter Zeitgenossen füllte. Baudelaire, Nerval, Daumier und Doré sind dort neben gut 400 weiteren Prominenten vertreten. Bereits in den 1860er Jahren war es berühmt und füllte als Faksimile ganze Zeitungsseiten. Der Vortrag stellt dieses "mythische Objekt" der französischen Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts vor. 

27. November 2023: Photovoltaik - aktuelle Forschung und Stellenwert in der regenerativen Energieversorgung

Prof. Dr. Giso Hahn, Universität Konstanz

„Photovoltaik - aktuelle Forschung und Stellenwert in der regenerativen Energieversorgung“


Die Photovoltaik ist ein wichtiger Pfeiler der zukünftigen regenerativen Energieversorgung. Im
Vergleich zur Stromerzeugung mit fossilen Brennstoffen wird der CO2-Ausstoß drastisch gesenkt, und
die Abhängigkeit von Lieferanten fossiler Brennstoffe kann umgangen werden. Im Zusammenspiel vor
allem mit der Windkraft kann eine Energieversorgung aufgebaut werden, die zu einem hohen
Prozentsatz auf regenerativen Energien erfolgt. Zudem ist absehbar, dass durch Sektorkopplung, also
die energetische Verknüpfung mehrerer Verbrauchssektoren, wie z. B. des Verkehrs- und
Wärmesektors mit dem Stromsektor, der Strombedarf zukünftig deutlich steigen wird, was zusätzliche
Stromerzeugungskapazitäten erfordert.
Im Vortrag soll daher ausgehend vom Funktionsprinzip einer Solarzelle und der historischen
Entwicklung der aktuelle Stand der photovoltaischen Stromerzeugung diskutiert werden. Dies erfolgt
nicht nur im Hinblick auf technische, sondern auch wirtschaftliche Aspekte, die ebenfalls beleuchtet
werden sollen. Dabei ist es interessant anzumerken, dass einige Prozessschritte, die zu einem
Standard in der industriellen Massenfertigung von Solarzellen geworden sind, an der Universität
Konstanz entwickelt wurden und durch erfolgreiche Kooperationen mit der Industrie (z. B. im Rahmen
von lizensierten Patenten) transferiert werden konnten. Anschließend werden beispielhaft aktuelle
Entwicklungen und Forschungstrends aufgezeigt, die das Potential haben, kurz- und mittelfristig in die
industrielle Fertigung überführt zu werden

04. Dezember 2023: Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Wissenschaft im Dienst des gesundheitlichen Verbraucherschutzes

Dr. Tewes Tralau, Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Berlin

„Risiken erkennen - Gesundheit schützen“ - so überschreiben wir am BfR unsere Arbeit für
den gesundheitlichen Verbraucherschutz.
Durch unsere unabhängige wissenschaftliche Bewertung bestehender und das Aufspüren
neuer gesundheitlicher Risiken, Forschung und die transparente Kommunikation tragen
wir unparteilich zur Sicherheit von Lebens- und Futtermitteln, Produkten und Chemikalien
bei. Darüber hinaus forschen und beraten wir, um Tierversuche auf das unerlässliche Maß
zu beschränken und Versuchstieren den bestmöglichen Schutz zu gewährleisten.
Die Ergebnisse unserer wissenschaftlichen Arbeit fördern einen sachlichen und
gesellschaftlichen Diskurs. Damit bieten sie denjenigen, die Entscheidungen treffen, eine
fachlich kompetente Grundlage.
Auf dieser Basis setzen wir wissenschaftliche Standards im gesundheitlichen
Verbraucherschutz, damit die Welt für Menschen sicherer wird.

11. Dezember 2023: Deutschland auf dem Weg in die Bildungskrise: Hintergründe und Reformansätze

Prof. Dr. Stephan Schumann, Universität Konstanz

Ähnlich wie die dauerhaften Verspätungen und Zugausfälle bei der
Deutschen Bahn nehmen wir inzwischen die Meldungen zum mangelhaften
Abschneiden der Schülerinnen und Schüler in nationalen und
internationalen Schulleistungs-Studien zur Kenntnis. Erstmals wurde der
Öffentlichkeit die allenfalls als mittelmäßig einzustufenden Kenntnisse
der Lernenden durch die erste PISA-Studie im Jahr 2001 bekannt. In der
Folge wurden durch die Bildungspolitik auf Bundes- und Landesebene
verschiedene Maßnahme-Pakete auf den Weg gebracht, welche nach einer
gewissen Zeit teilweise auch positive Effekte erwirkten. Seit knapp 10
Jahren sind die Kompetenzen der Lernenden jedoch wieder rückläufig. Nun
sind die erzielten kognitiv-fachlichen Leistungen nur ein Aspekt, doch
auch verschiedene andere Indikatoren verdeutlichen, dass wir uns auf dem
Weg in eine möglicherweise tiefe Bildungskrise befinden. Exemplarisch
seien hier der substanzielle Lehrkräftemangel einhergehend mit den hohen
Belastungswahrnehmungen des im Schuldienst aktiven Lehrpersonals, die
anhaltenden sozialen Ungleichheiten oder die weiterhin anstehenden
Herausforderungen bei der „Schul-Digitalisierung“ genannt. Im Vortrag
wird ein systematischer Aufriss der Herausforderungen und deren
Hintergründe vorgenommen.  Darauf aufbauend werden Ansätze vorgestellt,
mittels derer es gelingen kann, aus der Bildungskrise herauszukommen.
 

Der Vortrag findet im Rahmen der Vortragsreihen wiwi in Aktion, Schule AKTUELL und Horst Siebert Lecture statt. Im Anschluss daran lädt der Arbeitskreis Wirtschaftspädagogik zu einem Glühweinempfang ein.

ENTFÄLLT: 08. Januar 2024: Biologisch abbaubare Kunststoffe

Die Vorlesung "Biologisch abbaubare Kunststoffe" des Studium Generale fällt leider krankheitsbedingt aus.

15.Januar 2024: Jahresgutachten 2023 des Sachverständigenrats

Prof. Dr. Monika Schnitzer, LMU München 

Der Vortrag findet im Rahmen der Vortragsreihen Horst Siebert Lecture und Wiwi in Aktion statt. Im Anschluss daran lädt die Fachschaft Wirtschaftswissenschaften zu einem Sektempfang ein.

22. Januar 2024: Die RNA-Revolution

Dr. Ingmar Hoerr, Tübingen

Dr. Ingmar Hoerr, Gründer und langjähriger Vorstandsvorsitzender sowie Aufsichtsratsvorsitzender der CureVac AG, gilt als einer der Pioniere im Bereich der mRNA-Technologie. Die ersten mRNA-Impfstoffe, die Pfizer-Biontech und Moderna im Jahr 2020 entwickelten, sind das Produkt einer Vielzahl von Ideen und Entdeckungen des Wissenschaftlers aus 20 Jahren Forschungsarbeit.

In seinem Vortrag „Die RNA-Revolution“ wird er auf seine Forschungserkenntnisse sowie die Geschichte der lange verkannten Ribonukleinsäuren eingehen, die momentan in aller Munde sind. Zwischenzeitlich ist nämlich klar, dass genau diese Moleküle die Entwicklung völlig neuer Medikamente und Therapien ermöglichen, beispielsweise gegen Bakterien, Viren, Krebs und unterschiedliche chronische Erkrankungen.

Bauanleitungen für Eiweißstoffe, auf RNA geschrieben, helfen dem Körper, selbst seine Medikamente herzustellen. Das ist die eigentliche Revolution, der diese Technologie zugrunde liegt.

29. Januar 2024: Ideale Welten. Utopien in Geschichte und Gegenwart

Prof. Dr. Anne Kwaschik, Universität Konstanz

Freie Liebe für alle, die Abschaffung des Privateigentums oder ein gigantischer Staudamm zwischen Europa und Afrika in der Meerenge von Gibraltar und die Flutung der Sahara? Die Geschichte der Neuzeit ist reich an Utopien. Manche Vorstellungen muten heute wie Hirngespinste und größenwahnsinnige Technikverrücktheiten an, andere stellten sich als Zukunftsentwürfe mit Weitblick heraus. Immer aber waren Utopien Reaktionen auf gesellschaftliche Umbrüche und spiegelten die zeitgenössische Gesellschaft, die Ängste und Sorgen der Menschen, aber auch Fortschrittsoptimismus und Entdeckungslust. Der Vortrag stellt einige dieser Utopien und ihre Schöpfer vor und fragt nach der Aktualität von Utopien.

05. Februar 2024: Wie das 19. Jahrhundert die Zeit veränderte - Eine literarische Spurensuche

Prof. Dr. Irmtraud Huber, Universität Konstanz

Es mag uns heute als selbstverständlich erscheinen, dass in Konstanz die gleiche Uhrzeit gilt wie in Berlin, dass man sich nach Stunden- und Fahrplänen richtet, und dass die Welt in Zeitzonen eingeteilt wird. Doch diese Zeitordnung ist noch keine 150 Jahre alt.  Sie ist das Resultat weitreichender Veränderungen im Umgang mit und der Vorstellung von Zeit im 19. Jahrhundert, die ihre Anfänge in Großbritannien finden. Jenseits der historischen Fakten ist es die Literatur, die davon zeugt, wie diese Veränderungen erlebt wurden und welche tiefgreifenden Konsequenzen für Lebensrealität, Wertesystem und Wissen das entstehende moderne Zeitregime mit sich bringt. Dieser Vortrag führt in den historischen Kontext ein und begibt sich auf eine Spurensuche in der britischen Literatur der Viktorianischen Ära.

Inhaltliches Konzept: Prof. Dr. Alexander Bürkle, Prof. Dr. Dr. h.c. Günter Franke,                                                                                   Prof. Dr. Beate Ochsner, Prof. Dr. Valentin Wittmann 

Mit Unterstützung und in Kooperation mit der Universitätsgesellschaft Konstanz sowie der Horst-Siebert-Lecture und den beiden Exzellenzclustern der Universität Konstanz "Centre for the Advanced Study of Collective Behaviour" und "The Politics of Inequality".


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Empfänger: Universität Konstanz
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Verwendungszweck: Studium Generale, Spende

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Studium Generale!